Die Ozeane sind Ursprung allen Lebens und stellen etwa 90 Prozent des Lebensraumes auf der Erde dar. Wissenschaftler vermuten sogar eine Vielfalt von etwa zehn Millionen Arten, von winzig kleinen Bakterien bis hin zu gigantischen Säugetieren. Jede einzelne Art, egal wie groß oder klein, spielt eine entscheidende Rolle im Artengefüge unserer Ozeane. Erst die biologische Vielfalt macht die Ökosysteme leistungsfähig und funktionstüchtig. Sie trägt zur Widerstandsfähigkeit gegen Umweltveränderungen wie z.B. den Klimawandel bei und ist ein elementarer Faktor für den Erhalt der gesamten Meeresökologie.
Doch die biologische Vielfalt im Meer schwindet. Sie schrumpft vermutlich so schnell wie noch nie in der Erdgeschichte und wird weltweit mit wachsender Geschwindigkeit verloren gehen. Wenn wir jetzt keine drastischen Maßnahmen ergreifen, könnte in wenigen Menschengenerationen bereits ein Viertel der gesamten Arten ausgestorben sein.
Als Hauptursachen für den Verlust gelten Zerstörung der Lebensräume durch u.a. Fischerei, Wilderei, Meeresverschmutzung, Überdüngung sowie der voranschreitende Klimawandel mit Auswirkungen auf die Wassertemperatur und den Salzgehalt unserer Meere. Der Verlust der Artenvielfalt und die Auswirkungen auf unsere Ökosysteme betreffen uns alle. Ohne gesunde Ozeane würde es kein Leben auf unserem Planeten geben. Die Ozeane bilden unser Lebenserhaltungssystem: Sie regulieren das Wetter und das Klima, liefern weit mehr als die Hälfte des Sauerstoffs, den wir zum Leben brauchen, speichern einen erheblichen Anteil an CO2-Emissionen und dienen einem Großteil der Weltbevölkerung als notwendige Nahrungsquelle.